Überraschungsbesuch aus Nigeria

Diesen Sommer haben wir völlig überraschend Besuch von Fred Akhelumele, dem Direktor der Holy Trinity School in Nigeria erhalten. Fred war eigentlich auf Familienbesuch in Österreich und nutzte die Gelegenheit, um mit uns persönlich die wichtigsten Punkte für dieses Jahr zu besprechen. Trotz ihres vollen Terminkalenders ließ es sich unsere Obfrau Heidemarie Kipperer nicht nehmen, Fred persönlich in Graz willkommen zu heißen und ihre Termine kurzerhand umzuplanen, damit genug Zeit blieb, die aktuelle Lage der Schule bis ins kleinste Detail zu besprechen.

Dabei wurde nur nochmals bestätigt, was wir durch viele Online-Meetings und E-Mail-Korrespondenzen mit Fred ohnehin schon wussten: die Schule befindet sich in einer schwierigen Lage und für viele Notwendigkeiten fehlt derzeit das Geld.

 

Die seit dem Ausbruch der Pandemie ohnehin schon angespannte finanzielle Situation hat sich durch die auch in Nigeria deutlich spürbaren Auswirkungen des Ukrainekrieges nochmals verschärft und die Schule hat keine finanziellen Ressourcen mehr, um Schüler aus ärmeren Verhältnissen zu unterstützen.

Fred
Fred

Konkret trifft das aktuell etwa eine größere Gruppe von Schülern höherer Klassen, die die in Nigeria vom Staat eingehobenen Gebühren für einige Pflichtprüfungen nicht bezahlen können. Früher hätte die Schule sie dabei unterstützen können, aktuell ist das aber leider nicht möglich. Auch jüngere Schüler bekommen die schwierige finanzielle Situation zu spüren, denn es fehlt auch an dem Geld ihre Familien bei der Anschaffung notwendiger Schulbücher zu unterstützen.

 

Ein weiteres großes Problem stellen die immer wieder anfallenden Reparaturkosten für die Schulbusse dar. Der Transport mit einem schuleigenen Bus ist für viele Kinder die einzige Möglichkeit, zur Schule zu kommen. In Nigeria gibt es kein großflächig ausgebautes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und viele Familien können sich kein eigenes Auto leisten. Durch die schlecht ausgebauten, oft nicht asphaltierten Straßen kommt es immer wieder vor, dass die Busse beschädigt werden, aber die Preise für Ersatzteile sind in den vergangenen Monaten explodiert, sodass es für die Schule immer schwieriger wird, die Schäden reparieren zu lassen.

Fred
Fred

Sollten die Busse ganz ausfallen, bedeutet das, dass viele Schüler nicht mehr persönlich am Unterricht teilnehmen können. Glücklicherweise half eine großzügige Familie aus Österreich, die mit der Schule befreundet ist, in dieser Situation aus und spendete einen neuen Bus. VIELEN DANK!

 

Als kleine Soforthilfe konnten wir der Schule einen dringend benötigten Laptop sponsern, den wir Fred direkt mitgeben konnten. Die Freude war zwar groß und das Gerät wird an der Schule die administrative Arbeit enorm erleichtern, aber der Bedarf an Unterstützung geht weit über einen Laptop hinaus.

 

Wir werden weiterhin unser Bestes geben, um die Schule so gut als möglich unterstützen zu können. Als karitativer Verein sind wir dabei allerdings auf Spenden angewiesen.