Ein Tag zum Feiern?

Der Internationale Tag der Bildung ist ein Welttag, der die Verfügbarkeit und die Zugänglichkeit von Bildung in unserer modernen Gesellschaft feiern soll. Doch obwohl diese Errungenschaften in vielen Teilen der Welt mittlerweile gesichert sind, erleben NGOs wie wir, die sich auf die internationale Bildungsarbeit spezialisiert haben, leider allzu häufig noch immer eine ganz andere Realität. Der Ausbruch der Corona-Pandemie hatte weitreichende Konsequenzen für den Unterricht in vielen unserer Schulen, insbesondere jenen auf den Philippinen, in Indien, Südafrika und Mexiko. Sie mussten vorübergehend geschlossen werden „um die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie einzudämmen und Infektionen zu reduzieren” (UNESCO 2020). Die Schließung von Bildungseinrichtungen hat mehr als „1,2 Milliarden Lernende weltweit, darunter mehr als 28 Millionen Lernende allein auf den Philippinen“ betroffen (UNESCO, 2020).

Homeschooling unter schwierigen Bedingungen

 

Stell dir ein leeres virtuelles Klassenzimmer vor. Ein Lehrer wartet darauf, dass seine Schüler pünktlich zur 9-Uhr-Stunde erscheinen. Doch auf den Philippinen werden viele Kinder, die unter normalen Umständen täglich die Schule besuchen, nie an seinem Unterricht teilnehmen können, da sie zu Hause weder Zugang zu Strom noch zu einem Computer oder Internet haben. So sieht das Leben eines typischen Schülers der San Roque Elementary School auf den Philippinen aus. Aber das ist erst der Beginn der Probleme, mit denen die Kinder aus armen Verhältnissen durch die Corona-Krise konfrontiert werden. Sie haben weder Zugang zu jenen technologischen Errungenschaften, durch die der Unterricht für viele Schüler rund um den Globus revolutioniert wurde, noch die Chance, regelmäßig mit ihren Lehrern in Kontakt zu treten, wenn sie den Lehrstoff nicht verstehen.

Das unzuverlässige Postsystem der Region macht es unmöglich, Arbeitsblätter zu verschicken. Um sicherzugehen, dass alle die benötigten Unterlagen erhalten, müssen die Lehrer ihre Schüler ein bis zweimal pro Woche in deren Dörfern und Städten aufsuchen. Das bietet den Kindern zwar eine begrenzte Möglichkeit ein paar Fragen zu stellen, allerdings bleibt keine Zeit, um den Lehrstoff richtig zu erklären. Hier zeichnet sich deutlich die enorme logistische Herausforderung ab, mit der die Kinder, deren Eltern oder Erziehungsberechtigte, aber auch die beteiligten Lehrer konfrontiert sind. Viele Eltern unserer Schüler an der San Roque Elementary School haben keine Möglichkeit, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen, da sie selbst oft weder Lesen noch Schreiben können. Alles was vielen Schülern also bleibt, sind die kurzen Treffen mit ihren Lehrern, die meist in Kleingruppen in einem der Häuser ihrer Mitschüler stattfinden.

Wie kannst du helfen?


Die Folgen dieser Situation sind weitaus gravierender, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Ja, die Kinder werden sicher ihre eigenen kreativen Lösungen für diese Herausforderungen finden, zum Beispiel indem sie Lerngruppen bilden, um sich gegenseitig zu unterstützen. Das ändert aber nichts daran, dass unsere Schüler an der San Roque Elementary School ein gesamtes Schuljahr verlieren. Die Child & Family Foundation bemüht sich, wo es nur geht zu helfen. Aber dadurch, dass wir nicht reisen können und momentan auch keine Möglichkeit haben, die betroffenen Familien mit zusätzlichen Mitteln zu unterstützen, sind uns in vielerlei Hinsicht die Hände gebunden. Viele Familien kämpfen seit dem Ausbruch der Pandemie um ihre Existenz und sind dringend auf Hilfe angewiesen. Deshalb wenden wir uns heute an dich! Jede einzelne Spende ist wichtig und hilft uns, unsere Schüler und ihre Familien in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Du denkst jetzt vielleicht, dass es auf dieses eine Schuljahr nicht ankommt. Aber das stimmt nicht, denn für viele Schüler der San Roque Elementary School ist Bildung der einzige Weg, um der Armut zu entkommen. Jeder einzelne Schultag zählt und bringt sie diesem Ziel ein Stück näher. Wirst du sie dabei unterstützen?